02.05.2024 MTS-4er-Pokal Halbfinale 3,0:1,0 gegen Landesligist Bad Soden
Das Gewitter, das zur Anreise der Taunusstädter über Raunheim zog, war symbolträchtig für den Spielverlauf. Die Raunheimer Erste fielen nicht zwar nicht unwetterartig über Bad Soden her, aber erarbeiteten sich Zug um Zug taktische Vorteile und verbesserten kontinuierlich ihre Stellung. Dass es kein einfacher Spielabend werden sollte und Bad Soden nicht ohne Widerstand die Finalteilnahme abgeben wollte, zeigte bereits die spielstark angetretene Mannschaft der Gäste.
Simon F. sicherte sich einen Mehrbauern für das schwierige Endspiel mit Bauern und jeweils zwei Springer (ist ja oft Remis verdächtig) fand er genau den richtigen Weg, indem er sich zwei entfernte Freibauern machte und so die gegnerischen Figuren binden konnte. 1:0 für Raunheim.
Bei mir lief es trotz beidseitiger kleiner Rochade auf einen Königsangriff mit den Bauern auf der a-, b- und c-Linie mit Unterstützung von Schwerfiguren hinaus. Ein entscheidender Durchbruch mit Vorteil war jedoch nicht zu sehen. Ich lenkte also zunächst auf den Damenflügel ab und gewann dort einen Bauern. Erst als mein Gegner seine Figuren umgruppieren musste, boten sich Chancen, die Bauernstruktur am Königsflügel zu knacken und Material zu gewinnen. 2:0 für Raunheim und damit, selbst wenn die beiden anderen Partien verloren gehen sollten, schon mal Punktgleichheit nach Berliner Wertung und die Chance im Losentscheid gegen den Favoriten in das Finale einzuziehen.
Simon H. war zunächst in der Verteidigungsposition. „Springer am Rand, welch eine Schand“ widerlegte er. Er hatte seinen Springer nicht nur am Rand, sondern sogar in der Ecke platzieren müssen. Trotzdem löste er sich aus der Verteidigung, ging zum Angriff über und war damit auch erfolgreich. Mehr und mehr brachte er seinen Gegner in Bedrängnis und lieferte den alles entscheidenden Punkt zum 3:0 Zwischenstand.
Matthias schaffte es im Verlauf der Partie eine erfolgversprechende und sichere Stellung zu bekommen, die er nur noch in aller Ruhe zum Gewinn führen brauchte. Der Fehlerteufel schlich sich aber ein, als er übersah, dass sein Gegenüber einen Turm nicht nur wie erwartet mit einem Bauern, sondern auch mit der Dame schlagen konnte. Die Partie kippte zu Gunsten seines Gegners. Mit Läufer und drei Bauern in der Mitte versuchte er die Niederlage noch abzuwenden. Obwohl in Zeitnot spielte dieser jedoch die Partie sauber zu Ende und es gelang ihm, den Ehrenpunkt für Bad Soden zu sichern. Endstand 3:1 für Raunheim. Das Finale war erreicht und Raunheim hat bewiesen, dass man eventuell auch in der Landesklasse - sollten wir den Aufstieg einmal erreichen - bestehen könnte.
Ob Hattersheim oder Flörsheim der Gegner im Finale sein wird, steht noch nicht fest. Uns soll es egal sein, gegen wen wir gewinnen. Beides sind Gegner aus höherrangigen Ligen und die liegen uns ja besonders. Egal wie das Finale aus geht, wir sind auf alle Fälle schon mal für den 4er-Pokal der 20 besten Mannschaften der Verbandsklassen auf Hessenebene qualifiziert und können dort unsere Erfolgsgeschichte weiter schreiben.
Heinz Gerhard Kuckuck