10.11.2023 4er-Pokal zweiter Runde: R1 gewinnt in Eschborn 3,5:0,5

Für die zweite Runde des MTS 4er-Pokal brachte die Auslosung unter anderem die Paarung Eschborn 1 gegen Raunheim 1. Durchschnittliche Mannschafts-DWZ 1786 gegem 1763, also durchaus ein Duell auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für Eschborn.

Bis ein geeigneter Termin gefunden war, an dem alle konnten, wurde viel telefoniert und in Mails hin und her geschrieben. Martin war verhindert und konnte nicht in das Turnier eingreifen. Als Mannschaftsführer kann er aber trotzdem Stolz auf sein Team sein. Angetreten waren beide Mannschaften komplett und in starker Besetzung. In der Aufstellung fehlte bei Eschborn nur der Stammspieler an Brett 1 und bei Raunheim die Stammspieler von Brett 1 und 2 der Verbandsrunde. Beste Voraussetzungen für einen spannenden Wettkampf.

Simon erspielte an Brett 4 überraschend schnell einen materiellen Vorteil, den er in den nächsten Zügen noch ausbauen konnte. Er gewann die Partie daraufhin auch und es stand 1:0 für Raunheim. Ein guter Auftakt.

Matthias an Brett 3 hatte nach der Eröffnung einen isolierten Mittelbauern. Seine Figuren waren gut platziert und er konnte sowohl auf dem Königsflügel Druck machen als auch das Zentrum unter Kontrolle halten. Als zweites Ziel galt es nun den Königsflügel von seinem Gegner zu schwächen und gleichzeitig in der Mitte zu forcieren. Das gelang im durch geschicktes Figurenspiel sehr gut. Er hatte eine "siegversprechende Stellung" erreicht. Ein Fehlzug des Gegners machte es ihm dann unvorhergesehen leicht. Ein Damenschach mit gleichzeitigem Turmangriff - ungedeckt da im Zug davor die zusammenhängenden Türme getrennt wurden - brachte den Sieg. 2:0 für Raunheim.

Heinz Gerhard kam schon "sauschlecht" aus der Eröffnung und war starkem Druck auf den König ausgesetzt. Der Gegner hatte alle Vorteile, die man im Schachunterricht den Schülern und Jugendlichen versucht beizubringen: halboffene f-Linie mit dem Turm und der möglichkeit zu verdoppeln, Springer und Läuferpaar mit Blickrichtung Königsflügel, Dame auf dem Königsflügel, verschiedene Opfermöglichkeiten mit Matt-Potential in Aussicht. Sowohl die eigene Einschätzung als auch die der Mannschaftskammeraden war nicht gerade vielversprechend. Es entbrannte eine Verteidigungsschlacht mit glücklichem Ende. Der Gegner fand keinen Zug um die Stellung endgültig zu knacken. Es entwickelte sich eine offene Stellung mit beidseitigem Gewinnpotential und Heinz Gerhard fühlte sich schon deutlich wohler. Die Gesichtsausdrücke der Kameraden wurden zuversichtlicher. Plötzlich bot der Gegner - überraschend bei dem Spielstand - Remis an. Bei einem Blick auf das Brett von Thorsten sah ich, dass er besser steht, aber ein totsicherer Sieges weg war nicht zu
erkennen. Also willigte ich im Mannschaftsinteresse in das Unentschieden ein. Zwischenstand 2,5:0,5 für Raunheim und das Weiterkommen in die nächste Runde war gesichert.

Thorsten zog an Brett seine übliche Eröffnung durch. Nachdem sowohl der b-Bauer als auch der e-Bauer geschlagen waren, und die Könige mit der Rochhade in Sicherheit gebracht wurden war die Stellung ausgeglichen. Es begann ein Kampf auf dem Damenflügel und um das Mittelfeld. Angriffe von Thorsten auf Figuren und Bauern konnten zwar erfolgreich abgewehrt werden, aber seine Stellung und der Raumvorteil wurde immer besser. Sein Plan auf Sieg zu spielen wurde konkreter. Durch einen Fehlzug des Gegners kam er dann aber  abrupt in Materialvorteil und es folgte die Aufgabe zum Endstand von 3,5 zu 0,5 für Raunheim.

Ganz nebenbei trafen wir auch Peter Christensen einen der drei ältesten, aktiven Spieler der MTS der vor kurzem ebenso wie Erik Landauer seinen 90-sten Geburtstag feiern konnte. Er spielt für Eschborn 2 und hat in der Saison 3 aus 4 Spielen bestritten. Früher war er sehr bemüht um den Aufbau des Schüler und Jugendschachs im Verein und auf MTS-Ebene. Zuverlässig und Leual. Solche Leute braucht der Schachsport.

Heinz-Gerhard Kuckuck